Ethische Verant­wortung in KI-Trans­formations­projekten

… der Kick-off-Blogartikel auf meiner neuen Website könnte sich keinem fundamentaleren Thema widmen.

Auf der Rückfahrt von Berlin nach München, blicke ich zurück auf die vergangenen Tage beim IPMA World Congress (organisiert von der IPMA, der International Project Management Association, und unserer deutschen Institution GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.). Tage voller bereichernder Begegnungen – mit alten wie neuen Kontakten – und wertvoller Impulse zum Fokusthema Shaping the Future with Project Management.

In diesem und den nächsten Blogartikeln werde ich einige meiner persönlichen Highlights vom IPMA World Congress mit euch teilen. Erkenntnisse, die mich beeindruckt haben – sei es, weil sie meine Lernkurve beschleunigt, mich zustimmend nicken lassen, mich zum Innehalten gebracht oder mir schlicht eines dieser „Aha“-Erlebnisse beschert haben. Meine Reflexionen und wichtigsten Erkenntnisse in diesem Artikel bauen auf Impulsen aus einer der Keynotes auf:

IPMA World Congress Keynote – Ethische Verantwortung in Innovation, von Prof. Dr. Alena Buyx

IPMA World Congress Keynote "Ethische Verantwortung in Innovation" von Prof. Dr. Alena Buyx (TU München, ehem. Vorsitzende Deutscher Ethikrat)

Alena Buyx – eine der führenden Ethikprofessorinnen in Deutschland (TU München, ehem. Vorsitzende Deutscher Ethikrat) – teilte in ihrer Keynote Einblicke aus ihrer Arbeit zur „Ethischen Verantwortung in Innovation“, insbesondere im Hinblick auf KI. Sie erinnerte daran, dass im November 2022, als ChatGPT plötzlich auf der Bildfläche erschien, sich alles verändert hat – für uns alle. Buyx bezeichnet diesen Zeitpunkt als einen Oppenheimer-Moment. Sie betonte, dass dieser Moment einen Epochen­wechsel markierte, der die ethische Verantwortung im Umgang mit mächtigen Innovationen wie KI in den Vordergrund rückt.

Vor diesem Hintergrund machte sie deutlich, dass KI nicht besser, nicht dem Menschen überlegen, ist. KI verfügt über eine beeindruckende statistische Intelligenz, doch sie ist nicht mit menschlicher Intelligenz vergleichbar. Menschliche Intelligenz mag nicht so schnell oder so gut in der Mustererkennung sein, doch sie ist weitaus breitbandiger angelegt als künstliche Intelligenz. Angst, Schmerz, Zweifel und vor allem unsere soziale Natur – unsere ständige Orientierung hin zu anderen Menschen – machen uns zu bewussten Wesen. KI hingegen ist eine stochastische Maschine, also eine auf Wahrscheinlichkeiten aufbauende Maschine, die menschliche Eigenschaften nur simulieren kann. Deshalb muss am Ende die finale Entscheidung immer beim Menschen liegen, denn KI wird niemals in der Lage sein, Verantwortung für eine Entscheidung zu übernehmen. Buyx fasste es so zusammen:

„Faustregel der Ethik: KI-Anwendungen müssen menschliches Handeln erweitern, nicht verringern und dürfen den Menschen keinesfalls ersetzen.“

Abschließend betonte sie, dass KI-Modelle darauf ausgerichtet sind, empathisch, fürsorglich und bestätigend zu sein – stets mit dem Ziel, den Menschen auf der Plattform zu halten. So verwundert es nicht, dass „Relationship AI“ rasant zu einem der meistgenutzten Anwendungsfelder von KI im Konsumsektor wird – aus meiner Sicht ein Symptom für den Mangel an sozialer Verbundenheit und Zugehörigkeit in der heutigen Gesellschaft.

Meine Key Takeaways – Wie man mit KI umgehen sollte

Als Individuum:

Als Organisation:

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