Anforderungsmanagement

Immer größere Projekte sollen in immer kürzerer Zeit realisiert werden. Um gesetzte Termine einzuhalten, wird oftmals an ausreichend bemessener Projektzeit für Anforderungsanalyse, Spezifikation und Design gespart. Doch gerade in IT-Projekten ist es von immenser Wichtigkeit, die Anforderungen genau zu kennen und immer wieder mit der entstehenden Lösung zu vergleichen.

Geschieht dies nicht, so wird man spätestens am Projektende feststellen, dass

Die Erfahrung lehrt, dass sich vor allem die Folgen der Fehler, die während der Systemkonzeption gemacht werden (meist wegen zu wenig detaillierter Prozess- und Anforderungsanalyse), nur noch unter sehr hohen Kosten beseitigen lassen. Diese anfänglich gemachten Fehler pflanzen sich im Projektverlauf fort, potenzieren sich in ihrer Wirkung und führen zu zeit- und kostenintensiven Folgefehlern.

Dies hat dann zur Folge, dass Auftraggeber und Auftragnehmer gleichermaßen enttäuscht werden: Der Auftraggeber bekommt nicht das, was er sich ursprünglich vorgestellt hat, und für beide — den Auftraggeber und auch den Auftragnehmer — wird das Projekt dann schnell zum wirtschaftlichen Misserfolg.

Für den Auftraggeber ist besonders schlimm, dass derartige Fehler nicht nur die Projektkosten erhöhen, sondern dass sie später auch die Betriebs- und Instandhaltungskosten — die so genannte Total Cost of Ownership (TCO) — hochtreiben. Sie erhöht sich durch versteckte, vorweg kaum kalkulierbare Kosten, die als Folgeerscheinung oben erwähnter Projektierungsfehler auftreten. Dazu zählen z.B.

Letztendlich wird unter solchen Fehlerfolgen auch die Akzeptanz der Lösung leiden. Dies zu vermeiden, muss der Anforderungsanalyse sowie dem Anforderungsmanagement — quasi als Grundpfeiler eines jeden Projekts — sehr hoher Stellenwert eingeräumt werden.

Anforderungsmanagement in diesem Sinne bedeutet,
  • die Anforderungen ständig mit der entstehenden Lösung zu vergleichen,
  • daneben aber auch, sie projektbegleitend zu präzisieren und fortzuschreiben.